An alle entschleunigten Teilchen…

Julia Engelmann

Ab einem gewissen Alter wird einem die Endlichkeit des Lebens immer schmerzhafter bewusst. Verwandte und Freunde aus der Umgebung erkranken, müssen sich Operationen, Chemotherapien, Bestrahlungen und allen Arten von Behandlungen unterziehen. Oder sie werden einfach aus dem Leben gerissen. Die Zeit wird knapp. Man reflektiert all die Pläne, die man hatte und noch hat. Überlegt sich, wann und wie sie umzusetzen sind. Man ist in der Routine des Alltags gefangen und wird zum „Verschieber“. So, als hätte man noch alle Zeit der Welt, wohl wissend, dass dem schon lange nicht mehr so ist.

Gedankenspiele und ernste Fragen ergeben sich daraus. Was ist der Unterschied zwischen dem Menschen, der weiss, dass er nur mehr xy Wochen zu leben hat und dem, der es nicht weiss? Was würden Sie tun, wenn Sie wüssten, dass Sie nur mehr xy Wochen zu leben hätten? Nun – ich hab keine Umfrage gemacht – aber ich denke, dass das Wissen über die beschränkte Lebenszeit den Lebensmut und die Unternehmungslust doch sehr trüben.. Aussagen wie „Wenn ich nur noch so und so lang zu leben hätte, würde ich eine Weltreise machen… mir das und das leisten… dies und das machen.“ Ich glaub’s nicht. Ich glaub, dass die Gaudi vorbei ist, sobald das Leben ein konkretes Ablaufdatum hat und man sich gezwungenermaßen ein paar ernste Gedanken machen muss.

Daher appellier ich an alle Leser, die noch ganz viel Zeit haben:

Schauen Sie sich mal diese junge Dame an: Julia Engelmann – die mit ihrer exzellenten Darbietung beim Bielefelder Poetry-Hörsaal-Slamwettbewerb 2013 versäumte Möglichkeiten aufzeigt. Einige Monate blieb der Beitrag unbemerkt. Doch durch die sozialen Netzwerke ist ihr Beitrag mittlerweile ein Hype. Für junge Menschen wie für alte. Mehr zu „Poetry Slam“..

„Meine Liste ist so lang, 
aber ich werde eh nie alles schaffen – 
also fang ich gar nicht an…“

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