Egoismus: (Quelle: P.M.Magazin) Jeder denkt nur an sich selbst, das Wohl der Allgemeinheit ist egal. Im christlichen Glauben gilt Egoismus als Hauptursache der sieben Todsünden Hochmut, Geiz, Zorn, Wollust, Völlerei, Neid und Faulheit. Im Islam ist Egoismus eine Krankheit der Seele und die Folge von mangelnder Moral. Im Buddhismus heißt es: Der Mensch soll aus der Dunkelheit des Egoismus herausspringen
und ein Mensch werden, der den anderen nützt. Egoismus gilt also überall als schlecht. Trotzdem scheint Egoismus eine Grundlage der Natur zu sein. Die Evolutionsbiologie geht davon aus, dass Egoismus die Triebfeder des Lebens ist. »Das gilt für jedes Lebewesen«, sagt der Biologie-Professor Josef Reichholf von der Technischen Universität München, »egal, ob Bakterium, Baum oder Mensch.« Es geht immer darum, sich gegen Konkurrenten durchzusetzen und sein eigenes Erbgut zu vermehren. Mit Nettigkeit und Mitgefühl kommt man dabei nicht weit. Aus P.M.Magazin, Welt des Wissens, „Ich.Ich.Ich“
Dem entgegen steht die Behauptung von Elisabet Sahtouris, Evolutionsbiologin (Quelle: M.Laitman, „Vom nehmen zum geben“): In einer Konferenz in Tokio, am 25. November 2005, erklärte sie: „In Ihrem Körper verfolgt jedes Molekül, jede Zelle, jedes Organ und der ganze Körper ein Eigeninteresse. Wenn jede Stufe… ihr Eigeninteresse zeigt, braucht es Verhandlungen zwischen den Stufen. Das ist das Geheimnis der Natur. In jedem Augenblick bringen diese Verhandlungen in Ihrem Körper Ihr System ins Gleichgewicht.“
Die Balance und das Wohlergehen aller Systeme sind für das Überleben der Menschen lebenswichtig. Die Erkenntnis der Natur als System und nicht als Sammlung zusammenhangloser Elemente hat unter den führenden Wissenschaftlern bereits Fuß gefasst. Neue Wissenschaften wie Ökologie, Kybernetik, Systemtheorie und Komplexizität sind dadurch entstanden.
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