Thorsten Stelzner ist ein deutscher Lyriker, Satiriker, Verleger und Betreiber der Galerie und Kleinkunstbühne Die Vita-Mine in Braunschweig.
Eine Freundin schickte mir dieses Video – ein kleines Juwel am derzeitigen Corona-Poesie-Himmel..
Danke Thorsten!
Das berührt – und ist wohl inspiriert vom berühmten Heine-Wort „Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht“ – https://www.youtube.com/watch?v=sb9EGfZ0a-g Ganz und gar unpassend, aber doch auch in diese Zeit gehörend – unter dem Motto „derzeitiger Corona-Poesie-Himmel“ – hier ein Text, der mir durch eine Freundin zugekommen ist und der mich in meinem Bemühen um Bewahrung der Hilaritas – HEITERE(!) Gelassenheit – durchaus erheitert:
BEWUSSTSEINSSTROM EINER EITLEN ALTEN IN CORONAZEITEN
Corona, du bist mein Ruin,
die Schönheit schwindet mir dahin,
muss ich nun selber Hand anlegen,
um mein Äußeres zu pflegen?
Quel malheur, quel grand malheur,
ich kann jetzt gar nicht zum Friseur,
wer wird mir meine Haare tönen,
und mich im Salon verwöhnen?
Oh große Schande, Scham und Graus
das Friedhofsblond kommt schon heraus,
man denkt ich hätte schwarze Haare
ich wollts verbergen bis zur Bahre.
Die Maniküre fällt auch aus
Die Fingernägel sind ein Graus,
die Zehennägel wachsen schnell
kein Pediceur ist mehr zur Stell…
Woher krieg ich die neuen Fetzen,
um in die City flott zu wetzen,
woher die kessen Frühjahrsschlapfen,
die komfortabel sind zum Stapfen?
Ein neues Korsett sollt auch schon her,
weil ich so gerne schlanker wär…
Doch hat das alles einen Sinn,
wenn ich nur zu Hause bin?
Soll ich von Kopf zu Fuß mich stylen,
um durch die Wohnung nur zu eilen?
Im Schlafrock ist es viel bequema,
dann ist Schminken auch kein Thema,
ich zeig mich nackt nun meinem Mann,
ob er es akzeptieren kann?
Das Gute ist an der Geschicht,
verlassen kann er mich jetzt nicht
NIX FÜR UNGUT – ein Scherz muß erlaubt bleiben!
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Das Gute ist an der Geschicht,
verlassen kann er mich jetzt nicht.
Vielmehr blickt er mich funkelnd an –
was geht da vor in meinem Mann?
Vorbei ist schnell der Schönheitswahn,
wenn man sich innig lieben kann…
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