Schöpfungsgeschichte

Kürzlich dachte ich über die Schöpfungsgeschichte nach. Es gibt ja eigentlich zwei davon – die erste ist die mit Am Anfang schuf Gott.. und die zweite ist die von Adam und Eva im Paradies.. In jeder Bibel auf den ersten Seiten zu finden. Je nach dem, in welchem religiösen Ambiente man aufwächst, wird man früher oder später damit konfrontiert. Meistens als Kind.

Nun, worum geht’s denn da? Betrachten wir es einmal ganz pragmatisch. Angenommen ich wäre Gott. Ich erschaffe also die Welt, das Universum und alles, was dazu gehört. Dann erschaff ich den Menschen und setze ihn samt Partnerin ins Paradies. Ins Paradies pflanze ich zwei Bäume und verbiete ausdrücklich, von dem einen zu essen, wohl wissend, dass die beiden zu schwach sind, um der Verführung zu widerstehen. Nachdem nun beide vom Baum des Wissens genascht haben – ach ja, eine Schlange brachte ich auch noch ins Spiel, und natürlich ist Eva an allem schuld – rege ich mich fürchterlich auf, zicke rum und vertreibe sie empört aus dem Garten Eden. Dann, weil mir fad ist oder so, martere ich den Menschen und seine Nachkommen noch 6000 Jahre lang (Zeitspanne variiert), schicke ihn durch Krankheiten, Epidemien, Kriege, bestehe aber dennoch drauf, der einzige Gott zu sein und vorbehaltlos angebetet zu werden, da ich ja „gut und Gutes tuend“ bin. Falls der Mensch nicht all seine Sünden bereut, von denen ich wusste, dass er sie sowieso begehen würde, oder irgendwann mit seiner Anbeterei aufhört, schick ich Ihn ins Fegefeuer oder überhaupt gleich in die Hölle. Für die Reuigen,  hab ich auch einen Himmel parat, aber je nach dem, welche Strömung sich aus dieser Geschichte entwickelt hat, sind es entweder nur 600.000 oder die Christen oder die Juden oder, oder.. – ich konnte mich noch nicht entscheiden..

Alter! Jeder vernünftige Mensch spürt, dass das nicht so gemeint sein kann. Im Prinzip gibt es dazu zwei Ansätze. Den religiösen: „Frag nicht, glaub!“ und den wissenschaftlichen: „Glaub nicht, prüfe!“ Und jetzt das Besondere: Wissenschaft und Spiritualität schließen sich nicht aus.

Hier ein schönes Beispiel aus dem Jahr 2006, „Table of free voices“ in Berlin:

Elisabet Sahtouris, Wisenschafterin, antwortet auf die Frage: Welche Mythen braucht die Menschheit für eine bessere Welt?

Und nun noch eine Frage: Falls Sie kleine Kinder haben, welche Schöpfungsgeschichte werden Sie ihnen erzählen? Haben Sie eine Wahl?

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