Eli bei den Kelten (in SW-England)

Unterwegs mit Dancing Spirit Tours in Cornwall und Devon!

Wir besuchten heilige Stätten, keltische Kraftorte, Steinkreise, Wasserfälle, Höhlen.. wir begaben uns auf die Spuren von König Artus, von Josef von Arimathäa und Brigid. Die Kelten begleiteten uns zusammen mit ihren Göttinnen, Riten und Heilern..

Insgesamt gibts im keltischen Jahr acht besondere Feste (Sommer-und Wintersonnenwende, zwei Tag – und Nachtgleichen, vier Jahreszeiten..): Beltane – Litha – Lughnasadh – Mabon – Samhain – Yule – Imbolc – Ostara

Ein kleiner Reisebericht..

Beltane

Beltane, gefeiert am 1. Mai, ist die Zeit der Erneuerung, wo alles wächst, die Sonne und die Wärme zurückkehrt. Unser „Maibaum“ kommt möglicherweise von diesem Brauch. Die Energie von Beltane fördert eine starke Verbindung zur Vitalität der Erde und veranlasst dich, über die Fruchtbarkeit deines Lebens nachzudenken – wie du Kreativität kultivieren, Beziehungen pflegen und zur Gemeinschaft beitragen kannst. Beltane dient als Erinnerung an die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Geben und Empfangen und fordert dich auf, dein Herz für die Fülle des Universums zu öffnen und Ihre Gaben frei mit der Welt zu teilen. 🌹🌹🌹

Ein Gedicht zu Beltane (by Nina Hierlaender)

Entfache in mir ein Feuer,
das den Weg erhellt –
von Freude, Liebe und Frieden durchwoben.

Möge ich sanft die Erde berühren,
getragen von der Lebendigkeit deiner Schöpfung.
Segne meine Hände,
damit sie mit Hingabe die Gärten meines Lebens pflegen.

Lass mein Herz erblühen,
bereit, die Fülle zu empfangen,
die du mir schenkst.

Wenn die Sonne länger am Himmel tanzt,
möge meine Seele im Einklang
mit dem Lied der Natur schwingen.
Ermächtige meine Stimme, Dankbarkeit zu singen,
und leite meine Schritte zu Taten der Güte und Großzügigkeit.

In der heiligen Zeit von Beltane
gelobe ich,
den göttlichen Funken in mir zu ehren –
ihn zu nähren zu einer Flamme,
die meinen Weg erleuchtet
und allen Wesen Wärme schenkt.


St. Michael’s Mount

St. Michael’s Mount ist eine Gezeiteninsel an der Südwestspitze Englands (sieht ein bisschen aus wie der Mont St. Michel..) , die 366 m vor dem Ort Marazion in Cornwall liegt und eine Fläche von 0,23 km² hat. Sie ist entweder mit einer Fähre oder, bei Niedrigwasser, über einen schmalen Damm von Marazion aus zu erreichen.
Die Kelten waren da, die Katholiken haben da die Protestanten vertrieben und unter dem Berg ist ein Riese begraben…😜

Boscastle

Boscastle (kornisch Kastell Boterel) ist ein Küstenort der Gemeinde Forrabury im Norden der englischen Grafschaft Cornwall an der Atlantikküste. Der Ort liegt in einem schmalen Tal an der Mündung der Flüsse Jordan, Valency und Paradise.

Übrigens in Cornwall und Umgebung spricht man cornisch – das ist eine dem Walisischen und Bretonischen nahe verwandte keltische Sprache, die bis ins späte 18. Jahrhundert in Cornwall gesprochen und im 20. Jahrhundert wiederbelebt wurde.

Am südlichen Ende des Ortes befinden sich die Ruinen von Bottreaux Castle aus dem 11. Jahrhundert, das dem Ort seinen Namen gab. Der Großteil der Burg wurde im 16. Jahrhundert abgerissen, um die Steine für neue Häuser in Boscastle zu gewinnen.

Der Ort liegt zudem unweit der Ruinen von Tintagel Castle, das mit König Artus in Verbindung gebracht wird.

Litha

An Litha, 21. Juni, feiern wir den Sonnenhöchststand, denn danach werden die Tage wieder kürzer.
Litha ist das Gegenstück zum Julfest, der Winter-Sonnenwende. Dabei liegen beide Sonnenwendfeste auf der Lebensachse des Weltenbaums sie sind gleichwertig, das Abwärts ist genauso wichtig wie das Aufwärts.

Wenn wir Litha feiern, sind wir im Licht und wissen, dass die Dunkelheit auf uns wartet… (Mist!) Ungefähr um den 21.12. stehen wir im Dunkel und wissen, dass das Licht wiedergeboren wird.

Es ist das Gleichgewicht von Licht und Schatten im ewigen Zyklus des Lebens von Geburt, Wachstum und Tod… Aber freuen wir uns jetzt mal auf den Sommer 😊

Tintagel

Tintagel, ein Dorf an der rauen Küste Cornwalls, ist eng mit Legenden und Geschichte verbunden. Es ist vor allem bekannt als der mythische Geburtsort von König Artus, einer der zentralen Figuren der britischen Sagenwelt.

Archäologische Funde belegen, dass Tintagel bereits in der späten Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) besiedelt war. Es entwickelte sich später zu einem wichtigen Handelsplatz während der frühen Mittelalterzeit (5.–7. Jahrhundert), mit Verbindungen zum Mittelmeerraum.

Im 13. Jahrhundert ließ Richard, Earl of Cornwall, die heutige Tintagel Castle (Burg Tintagel) erbauen. Obwohl die Burg wahrscheinlich keine militärische Funktion hatte, wurde sie aufgrund ihrer Lage mit den Legenden um König Artus verknüpft, besonders durch Geoffrey von Monmouths „Historia Regum Britanniae“, die Artus’ Geburt in Tintagel ansiedelte.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Tintagel zu einem Magneten für Touristen und Schriftsteller, die von der Artussage angezogen wurden. Das Castle und die umliegende Landschaft inspirierten zahlreiche Werke und festigten Tintagels Ruf als mystischer Ort.

Tintagel Castle wird von English Heritage verwaltet und ist ein bedeutender Anziehungspunkt für Touristen. Die berühmte Fußgängerbrücke, die 2019 eröffnet wurde, verbindet die beiden Teile der Burg und bietet einen spektakulären Blick auf die Küste. 🤩

Tintagel ist jedenfalls eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Mythos und landschaftlicher Schönheit, unglaublich schön! 🥰

Lughnasadh

Lughnasadh wird gefeiert in der Nacht zum 1. August. Es ist die Zeit des Überflusses, das Erntens, der Wärme, der süßen Aromen und der Schönheit des Sommers, die langsam verebbt.

Ein Gedicht zu Lughnasadh (by Nina Hierlaender)

An Lugh, den Geist der Ernte,
Unter der goldenen Sonne stehe ich,
Herz und Hände offen – ehre ich die Fülle, die der Erde verliehen wird.

Möge ich sanft gehen und jedes Blatt und jeden Stein schätzen,
möge ich Brot vom ersten Korn an teilen, alle Vorfahren und deren Weisheit ehren.
Ihr Vermächtnis und ihre Ausdauer mögen in mir gedeihen.Es möge meine Verbindung zur Natur und zu anderen vertiefen,
und mich lehren,
das Gleichgewicht zwischen geben und empfangen zu respektieren.

Möge ich mit Weisheit pflanzen und in Dankbarkeit ernten.
Möge ich durch die Zyklen des Jahres
meine eigenen Phasen des Lernens und der Befreiung erkennen.

Dies ist ein Moment der Wertschätzung für die Gemeinschaft,
das Sonnenlicht und die stabile Präsenz der Erde.

Möge Lughnasadh mein Herz für die Schönheit des Augenblicks öffnen,
für die Vergänglichkeit und den Wert von Verbindungen und Freundschaften.
Mit Anmut möge ich das Licht dieser Jahreszeit tragen
In die kommenden dunkleren Tage.


St. Nectan’s Glen

St. Nectan’s Glen ist ein magischer und spiritueller Ort in der Nähe von Tintagel, bekannt für seine atemberaubende Natur, spirituellen Legenden und mystische Atmosphäre. Der Glen (ein bewaldetes Tal bzw. ein „gemäßigter Regenwald) beherbergt einen der schönsten Wasserfälle Englands .

Namensgeber: Der Ort ist nach dem heiligen Nectan benannt, einem Einsiedler aus dem 6. Jahrhundert, der der Legende nach an diesem Ort lebte. Es heißt, er habe in einer Einsiedelei oberhalb des Wasserfalls gewohnt und Glocken geläutet, um Seeleute vor Gefahren zu warnen.

Das Herzstück des Glens ist ein 18 Meter hoher Wasserfall, der durch ein kreisrundes Loch im Felsen fließt, bevor er in einen Pool darunter stürzt. Dieser wird von Besuchern oft als Ort der Reinigung, Heilung und Erneuerung angesehen.

St. Nectan’s Glen hat sich zu einem bedeutenden spirituellen Pilgerort entwickelt, besonders für Menschen, die eine Verbindung zur Natur und zur Mystik suchen. Der Ort wird oft mit keltischen Traditionen und Erdspiritualität assoziiert.

Es hat dort eine wunderschöne friedliche, meditative Stimmung.. Man geht über einen malerischen Pfad, der einen Schritt für Schritt in eine verzauberte Welt eintauchen lässt.

Mabon

So, wie die Tage kürzer werden und die Luft frischer, nähern wir uns der Herbst-Tagundnachtgleiche, die in der Druidentradition auch als Mabon oder Alban Elfed bekannt ist. Dieser Tag wird am 21. oder 22. September gefeiert und markiert den Moment, in dem Tag und Nacht in perfekter Balance sind – 12 Stunden Tageslicht, 12 Stunden Nach

Um diese Zeit wird / wurde zum zweiten Mal geerntet, gelagert oder haltbar gemacht. Die Blätter beginnen zu fallen, die letzten Blumen blühen, die letzten Früchte reifen.
Alles geht mehr ins Innere..


Ein Gedicht zu Mabon (by Nina Hierlaender)

Gib mir die Kraft, die Dunkelheit des kommenden Winters nicht als etwas Negatives zu sehen,
sondern als wertvolle Zeit, um zur Ruhe zu kommen, nachzudenken und neue Energie zu sammeln.
Hilf mir, die Freiheit, die Dankbarkeit für das, was ich habe,
und die Vorfreude auf Neues in mir zu spüren. Lass diese Gefühle Samen der Hoffnung und Stärke in mir wachsen.
Wenn ich durch die kühle Luft gehe, die fallenden Blätter um mich sehe
und das Licht des Mondes betrachte, erinnere ich mich daran, wie vergänglich das Leben ist.
Aber ich finde Trost in dem Wissen, dass die Jahreszeiten immer weitergehen.
Möge dieser Mabon mich innerlich verändern und mir mehr Weisheit und Ruhe schenken. 💖


Glastonbury Abbey

Seit dem Mittelalter genießt die Abtei legendären Status als die früheste christliche Stiftung in Großbritannien, die mit Josef von Arimathäa und der Grabstätte von König Artus in Verbindung gebracht wird..

Heute ist sie ein ruhiger Ort, eine 36 Hektar große Anlage. Archäologische Funde in den 1190er Jahren, darunter ein Sarg mit Knochen eines großen Mannes, führten zu der Annahme, dass dies die Ruhestätte von König Artus und seiner Frau Guinevere sei. Allerdings wird diese Entdeckung von einigen als mittelalterlicher PR-Coup der Mönche betrachtet, um Pilger anzulocken und Geld zu generieren 😁

Über die Gründung des Klosters gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Entsprechend der traditionellen Überlieferung soll die Gründung bereits durch Jünger Jesu erfolgt sein, eine zugehörige christliche Siedlung bereits im 2. Jahrhundert bestanden haben, die Heiligen Patrick und David das Kloster besucht haben.

Glastonbury Tor (keltisch: Twr Avallach;)

Das „Tor“ ist ein 158 m hoher, tropfenförmiger Hügel in Glastonbury. Tor ist ein Wort keltischen Ursprungs, das „konischer Hügel“ bedeutet. Aufgrund der strategisch günstigen Lage siedelten zeitweise Kelten auf dem Tor. Später besetzten Römer den Hügel. Auf der Spitze steht der restaurierte Turm der Kirche St Michael’s aus dem 14. Jahrhundert.

Der Hügel liegt mitten in einer Ebene, den Summerland Meadows, einem Teil der Somerset Levels. Die Ebene ist urbar gemachtes Sumpfland, aus dem der Tor inselartig herausragt, tatsächlich aber eine Halbinsel bildet, die von drei Seiten vom Fluss Brue umflossen wird.

Der keltische Name des Tor war Ynis Witrin, das heißt „ Glasinsel “. Sie heisst auch Ynys yr Afalon – das Avalon der Artussage. Wow!

In der keltischen Mythologie wurde das Tor mit Gwynn fab Nudd in Verbindung gebracht, dem obersten Herrn der Unterwelt und späteren König des Feenvolkes der Tylwyth Teg.
Vom Tor glaubte man, er sei der Eingang zu Annwn oder Avalon , dem Land der Feen. Die mystische Bedeutung des Ortes setzte sich im Mittelalter fort, als hier eine jährliche Tor Fair gefeiert wurde.

Ein grausliches Detail:
Richard Whiting war Abt der Glastonbury Abtei zur Zeit der Auflösung der Klöster (1536–1541) unter König Heinrich VIII. von England. Der König ließ ihn hängen, ausweiden und vierteilen, nachdem er wegen Hochverrats verurteilt worden war, da er Rom treu geblieben war. Die katholische Kirche betrachtet ihn als Märtyrer und sprach ihn am 13. Mai 1895 selig.

Henri, der 8., liess alle Klöster Englands zerstören, um die Macht der Kirche zu bremsen…

Chalice Well

Die Chalice Well ist einer der bekanntesten Kraft-Orte in England und steckt voller Magie, Geschichte und Mythologie. Sie liegt am Fuße des Glastonbury Tor. Der Brunnen, auch als „Kelchbrunnen“ bekannt, ist ein natürlicher Quell, der seit über 2.000 Jahren ununterbrochen Wasser spendet. Sein Wasser ist eisenhaltig, was ihm eine rötliche Färbung gibt – und hier beginnt schon die Mystik. Viele sehen in dieser Färbung eine Verbindung zum Blut Christi oder zu uralten Erdgöttinnen.

Die Geschichte der Chalice Well ist tief in der keltischen und christlichen Mythologie verwurzelt. Einer Legende nach soll Joseph von Arimathäa, der das Heilige Land besuchte, den Heiligen Gral – den Kelch, den Jesus beim letzten Abendmahl benutzte und in dem er sein Blut sammelte – in diesen Brunnen versenkt haben. Daher kommt auch der Name „Kelchbrunnen“. Es wird gesagt, dass die Quelle dadurch gesegnet wurde und ihr Wasser heilende Kräfte besitzt.

Aber die Magie der Chalice Well geht weit über christliche Legenden hinaus. Für viele, die sich mit der keltischen oder heidnischen Spiritualität beschäftigen, ist die Quelle ein Symbol für das Göttliche Weibliche . Der stetige Wasserfluss steht für die Lebensenergie und den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Die Gärten rund um die Quelle sind ein Rückzugsort für Meditation, Reflexion und spirituelle Arbeit. Die harmonische Gestaltung, mit Blumen, Kräutern und uralten Bäumen, lässt einen sofort zur Ruhe kommen.

Es gibt einen Brunnenkopf aus Stein, der mit einem Doppelkreissymbol geschmückt ist. Dieses Muster, auch bekannt als „Vesica Piscis“, wird oft als Symbol für die Verschmelzung von Geist und Materie interpretiert.

Die Chalice Well ist ein Ort, an dem echt spürbar Geschichte, Mythologie und Spiritualität aufeinandertreffen ..

Samhain

Samhain ist ein keltisches Fest mit tiefen historischen Wurzeln, das den Übergang vom Sommer in den Winter markiert. Es gilt als einer der wichtigsten Tage im keltischen Kalender und ist sowohl ein Erntefest als auch ein spirituelles Fest, das eng mit den Zyklen von Leben und Tod verbunden ist.

Samhain wurde traditionell in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert und markierte das Ende des keltischen Jahres. Es fiel auf den Wechsel von der hellen in die dunkle Jahreshälfte und den Beginn des Winters. Es war die Zeit, in der die Ernte eingebracht und Vorräte für den Winter vorbereitet wurden.

Samhain war auch eine spirituelle Schwellenzeit, in der die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders durchlässig waren. Große Feuer wurden entfacht, um Schutz und Reinigung zu bringen. Menschen sprangen durch die Flammen oder führten Tiere hindurch, um sie zu segnen. Die Geister der Verstorbenen wurden eingeladen und geehrt, oft durch gedeckte Plätze am Tisch oder Opfergaben.

Symbolik: Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Teil eines Kreislaufs gesehen. Samhain repräsentierte das „Sterben“ des Jahres, um Platz für neues Leben im Frühling zu schaffen. Dunkelheit und Stille waren wichtig, um das Wachstum und die Transformation im Verborgenen zu würdigen.

Mit der Ausbreitung des Christentums wurde Samhain teilweise mit den christlichen Feiertagen Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November) überlagert. Einige Bräuche wurden in das heutige Halloween integriert, das seinen Ursprung in den Samhain-Traditionen hat.

Gedicht zu Samhain (by Nina Hierlaender)

Geist der Zeitalter,
Wächter des Schleiers,
während ich an der Schwelle zwischen den Welten verweile,
rufe ich dich herbei,
mich durch die Dunkelheit zu führen –
ins Licht neuer Anfänge.

Segne mich mit Weisheit,
die Gefühle anzunehmen, wie sie sind –
ohne Nachsicht, ohne Verdrängung.
Schenke mir den Mut,
den Schatten in mir zu begegnen,
und die Kraft, die Stimmen meiner Ahnen zu ehren,
deren Flüstern mich in stiller Nacht leitet.

Mögen die Feuer von Samhain
Hoffnung in meinem Herzen entzünden.
Mögen die Geister der Verstorbenen
mich mit ihrer Einsicht segnen.
Und möge der Kreislauf von Tod und Wiedergeburt
mich an die Ewigkeit meiner Seele erinnern.

Während das alte Jahr vergeht
und das neue Jahr herbeiwinkt,
führe mich –
in Reflexion, im Feiern,
und in der Ehre allen Lebens.


Stonehenge

Stonehenge liegt in der Nähe von Salisbury, umgeben von Wiesen und Schafen. Es wird geschätzt, dass die ersten Teile vor etwa 5000 Jahren gebaut wurden. Es ist ein prähistorisches Monument. Die beeindruckenden, aufrecht stehenden Steine – die sogenannten „Sarsen-Steine“ – wurden etwa 2500 v. Chr. hinzugefügt. Der größte wiegt um die 25 Tonnen! Die blauen Steine, die sogenannten „Bluestones“, stammen aus Wales, über 200 Kilometer entfernt! Sie wurden vermutlich mit Schlitten gerollt. Ohne Maschinen, nur mit Muskelkraft.

Die Kelten und ihre Druiden werden oft mit diesem Ort in Verbindung gebracht, aber sie kamen erst Jahrhunderte nach dem Bau von Stonehenge ins Spiel. Etwa 3000 bis 2500 v. Chr. war die Gegend von neolithischen Gemeinschaften bewohnt, die große Meister der Megalithbaukunst waren.

Stonehenge fungierte als Kalender. Es ist präzise auf die Sommersonnenwende (den längsten Tag des Jahres) und die Wintersonnenwende (den kürzesten Tag) ausgerichtet. Am Morgen der Sommersonnenwende geht die Sonne genau über dem Heel Stone auf und scheint durch den Eingang des Steinkreises. Zur Wintersonnenwende scheint die untergehende Sonne direkt in die Mitte des Monuments. Diese Ausrichtung könnte den Menschen damals geholfen haben, wichtige Jahreszeiten zu bestimmen, z. B. für die Landwirtschaft oder religiöse Feste.

Es war sicher keine Menschen-Opferstätte, denn man fand keine einzigen Hinweise darauf. Man nimmt an, dass zur Wintersonnenwende zigtausend Menschen aus ganz Großbritannien, sogar von Schottland kamen, um dort Feste zu feiern. Fundstücke weisen darauf hin.

Die Kelten und insbesondere ihre Druiden sahen Stonehenge vielleicht als einen Ort der Verbindung zwischen Himmel und Erde – als einen Platz, um mit den Göttern zu kommunizieren oder Rituale für Fruchtbarkeit, Erneuerung und Harmonie abzuhalten.

Parker Pearson und sein Team fanden heraus, dass Durrington Walls wahrscheinlich die Siedlung war, in der die Menschen lebten, die Stonehenge bauten. Es handelt sich um eines der größten prähistorischen Dörfer in Europa, mit Überresten von Häusern und Beweisen für große Festmähler.

Es ist wirklich gigantisch.. Aber noch gigantischer finde ich Avebury..

Yule

Yule ist ein altes Fest zur Wintersonnenwende, das in den Traditionen der Germanen und Nordvölker tief verwurzelt ist. Es markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, einen Wendepunkt, an dem das Licht in die Welt zurückkehrt. Das Fest dauerte traditionell 12 Tage, ein Brauch, der später in den christlichen „Zwölf Weihnachtstagen“ aufgegriffen wurde. In mythologischen Erzählungen symbolisiert Yule die Wiedergeburt des Lichts, oft dargestellt durch die Geburt eines Sonnengottes oder den Sieg des Lichts über die Dunkelheit.

Zu den Bräuchen gehörten das Verbrennen des Julblocks, ein Holzscheit, dessen Asche als Glücksbringer galt, sowie das Schmücken von Bäumen, der Vorläufer des heutigen Weihnachtsbaums. Feuer und Kerzen repräsentierten die Rückkehr des Sonnenlichts, während Festessen und Geschenke Überfluss und Gemeinschaft zelebrierten. Mit der Christianisierung Europas wurden viele Elemente von Yule in das Weihnachtsfest integriert, darunter der Baum, die Lichter und die Feier des Lebens.

Das Fest verkörpert den Kreislauf von Dunkelheit und Licht, Tod und Wiedergeburt, und betont die Hoffnung auf neues Leben. Es erinnert an die tiefe Verbundenheit mit der Natur und den Rhythmen der Jahreszeiten.


Ein Gedicht zu Yule (by Nina Hierlaender)

Während sich das Rad dem Licht zuneigt,
stehe ich ehrfürchtig vor dir.
Dankbar bin ich für die Lektionen der Dunkelheit,
für die Weisheit der Nacht und das Versprechen des Morgens,
das die Sonnenwende bringt.

Segne mich mit der Stärke, die Kälte zu umarmen,
mit der Weisheit, in der Ruhe zu verweilen,
und mit dem Mut, mein eigenes Licht zu entzünden,
wenn die längste Nacht mich umgibt.

Lass mich die Rolle erkennen, die ich spiele,
im großen Gewebe des Lebens,
wo jeder Faden Bedeutung trägt.
Erhelle meinen Weg mit der Hoffnung,
die die Rückkehr des Lichts verspricht,
und erfülle mein Herz mit dem Frieden
einer Welt, von Schnee bedeckt und still.

Während die Erde ihr zartes Erwachen beginnt,
erneuere meinen Geist,
damit ich diese harten Monate mit Sinn erfüllen kann.
Führe uns in eine neue Zeit des Überflusses,
und richte mein Herz aus mit der stillen Magie,
dem kraftvollen Versprechen von Yule.


Imbolc

Imbolc, das keltische Fest des Neubeginns, wird traditionell um den 1. Februar gefeiert. Es markiert den Übergang vom Winter zum Frühling und symbolisiert Hoffnung, Erneuerung und die Rückkehr des Lichts. Der Name „Imbolc“ stammt aus dem Altirischen und bedeutet etwa „in der Bauchhöhle“ oder „Milch im Euter“, was auf die Geburt der Lämmer und die beginnende Milchproduktion der Schafe hinweist.

Imbolc liegt zwischen der Wintersonnenwende (Yule) und der Frühlings-Tagundnachtgleiche (Ostara). Die Natur erwacht aus ihrer Starre. Für die Kelten war dies eine Zeit, um sich von den Strapazen des Winters zu erholen und neue Energie zu schöpfen.

Imbolc wird mit der keltischen Göttin Brigid verbunden, die Göttin der Heilung, Poesie, Schmiedekunst und Fruchtbarkeit ist. Brigid ist ein Symbol für Inspiration und Kreativität sowie für die Kraft der Erneuerung.

Das Fest ist eine Zeit der Reinigung und Vorbereitung. Traditionell wurden Häuser gesäubert (Frühjahrsputz bei uns heute?), alte Dinge weggeworfen oder erneuert, um Platz für das Neue zu schaffen. Spirituell betrachtet symbolisiert dies den Übergang von Dunkelheit zu Licht, von Altem zu Neuem. ✨🥳

Avebury

Das Avebury-Monument, gelegen in Wiltshire, ist ein beeindruckendes prähistorisches Bauwerk und gilt als der größte Steinkreis der Welt 💖😍. Es wurde etwa zwischen 2850 und 2200 v. Chr. in der späten Jungsteinzeit errichtet und besteht aus mehreren konzentrischen Ringen aus riesigen Sarsen-Steinen, umgeben von einem tiefen Graben und einem großen Wall. Das Dorf Avebury mit Kuh- und Schafweiden sowie der Durchgangsstraße liegt mitten im Steinkreis!

Der äußere Steinkreis hatte ursprünglich etwa 98 große Steine. Im Inneren befinden sich zwei kleinere Steinkreise, jeder mit etwa 27 Steinen. Der äußere Kreis hat einen Durchmesser von etwa 330 Metern, was ihn deutlich größer macht als Stonehenge.

Als die Römer Britannien im Jahr 43 n. Chr. eroberten, integrierten sie es  in ihre kulturelle und religiöse Landschaft. Sie nutzen die vorhandenen Wege, um darauf Straßen zu bauen (die fügen sich toll in die wunderschöne Landschaft ein..❤️) Die „Prozessionsstraße von Avebury“, auch als West Kennet Avenue bekannt, ist ein wesentlicher Bestandteil des größeren Avebury-Komplexes und verbindet den Hauptsteinkreis mit anderen bedeutenden Stätten in der Umgebung. Sie erstreckt sich über etwa 2,5 Kilometer und verbindet den Avebury-Steinkreis mit der nahegelegenen Stätte The Sanctuary.

Die Straße war von zwei parallelen Reihen aus Sarsen-Steinen gesäumt. Jede Reihe bestand aus Hunderten von Steinen, wobei die genaue Anzahl schwer zu bestimmen ist, da viele Steine entfernt oder zerstört wurden. Die Steine entlang der Avenue waren paarweise angeordnet, wobei ihre Größe und Form absichtlich variierte, um symbolische Gegensätze wie männlich (säulenartig) und weiblich (vieleckig) darzustellen. Die weiblichen sind mehr-eckig, die männlichen gleichen Säulen.

Die Prozessionsstraße hatte vermutlich eine wichtige zeremonielle Funktion und ist ein beeindruckendes Beispiel für die Verbindung zwischen Monumenten und Landschaft in der Jungsteinzeit.

Die Römer, die die Region später kolonisierten, betrachteten solche Monumente oft mit Respekt, ohne sie jedoch direkt zu nutzen. Im Mittelalter wurden die Steine von der Bevölkerung teils zerstört, da sie als „Teufelswerk“ galten. Mit dem umgestürzten Steinen wurde  das Dorf Avebury und die Kirchen darin gebaut… 🤪 Man erhitzte die Steine und übergoss sie mit kaltem Wasser.. ! „Ehemalige Steine“ werden mit speziellen Dummies markiert.

Avebury ist seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, zusammen mit Stonehenge und anderen prähistorischen Stätten in der Region. Avebury hat mich echt umgehauen!

Das West Kennet Long Barrow, eines der größten Hügel-Gräber in England wurde um 3650 v. Chr. erbaut und mindestens 1000 Jahre lang genutzt. Irgendwann wurde es verschlossen und der Hauptgang mit Erde, Steinen, Schutt und Trümmern aufgefüllt. Dann mit monströsen Sarsenblöcken versperrt und eine Art Scheineingang aus zwei Sarsenpfosten errichtet.

Das Grab selbst ist eher unspektakulär, aber die Landschaft rundherum ist atemberaubend ! Wunderschöne Wiesen, Felder und Hügel. Mein Lieblingsautor Terry Pratchett ist dort geboren und ich fand viele seiner Beschreibungen aus der Scheibenwelt an diesen Orten in Cornwall wieder!

In der Nähe sieht man den Silbury Hill – auch ein unglaubliches Werk von (angeblich) Menschenhand („angeblich“, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie man das alles damals geschafft hat..)
Es ist ein prähistorischer künstlicher Kreidehügel in der Nähe von Avebury Er gehört zum UNESCO- Weltkulturerbe. Mit einer Höhe von 39,3 Metern ist er einer der größten künstlichen Hügel der Welt. Sein Volumen ähnelt dem zeitgenössischer ägyptischer Pyramiden. Der Fuß des Hügels ist kreisförmig und hat einen Durchmesser von 167 Metern, der Gipfel hat eine flache Spitze und einen Durchmesser von 30 Metern! 🤪

Ostara

Ostara ist ein Frühlingsfest, das um die Tagundnachtgleiche meist am 20. oder 21. März gefeiert wird. Es markiert den Zeitpunkt, an dem die Natur ins Gleichgewicht kommt.

Das Fest hat seine Wurzeln in alten germanischen und keltischen Traditionen und ist eng verbunden mit der Göttin Ostara (auch Ēostre genannt), die mit Frühling, Fruchtbarkeit und dem Neubeginn assoziiert wird. Viele der Symbole wie Eier und Hasen, die heute vor allem mit Ostern verbunden sind, stammen ursprünglich von diesem Fest.

Insgesamt steht Ostara für das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings, das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit, für Wachstum und Hoffnung 🌹

Ein Gedicht zu Ostara (by Nina Hierlaender)

Göttin der Morgendämmerung, des neuen Lebens,
erfülle mein Herz mit deiner strahlenden Gnade.
Lehre mich, mein Gleichgewicht zu finden,
während ich an der Schwelle eines Neubeginns stehe.

Wie die Erde erwacht, so erwacht auch ich,
meine Energie, mein Eifer, ein leises Glühen.
Flöße mir Vertrauen ein,
damit ich die Würde meiner Träume erkenne,
ihre Flügel spüre und ihnen folge.

Bereite mich vor, mit dem Frühling zu erblühen,
stark und entschlossen, sanft und klar.
Möge mein inneres Licht emporsteigen –
hell, demütig, erneuert.

Im Namen der Erneuerung mögen wir gedeihen,
wie der Frühling blühen,
wie das Leben selbst in zarten, starken Farben.

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